Freitag, 17. August 2007

Alles nix - geht doch eh`nicht! (??)

Ist unser Alltag wirklich so anstrengend und zermürbend, dass wir gute Tugenden aus unserer Jugend scheinbar unwiederbringlich verloren haben? Ich meine unsere Neugier, unseren Forscherdrang und unseren Spieltrieb. Wo ist unser Mut geblieben, die unbekannten neuen Dinge des Lebens einfach mal auszuprobieren oder unbefangen zu betrachten, sich damit etwas und vor allem unverkrampft zu beschäftigen?
"Es lohnt der Mühe nicht - das ist doch eh`nix - das klappt doch nie!" So oder ähnlich hat man schnell die üblichen "Routinen" bei der Hand, wenn einem Neues vorgestellt wird und man dabei womöglich noch mitmachen soll. Neue Arbeitsangebote, ungewohnte Produkte und Dienstleistungen, unbekannte Arbeits-und Organisationweisen, neuartige Marktkonzepte und neue Zugangsmöglichkeiten für neues Einkommen - das kommt oft als schwer aufnehmbare Gemengelage daher und selbstverständlich auch zur unpassenden Zeit, schließlich ist der eigene Kühlschrank noch gut gefüllt. Schnell hat man "gute Argumente" an der Hand, um sich aus einem derartigen Angebot wieder verabschieden zu können.
Unser Alltagstrott, unsere Erfahrungs- und Denkgebäude des eigenen Lebens haben mit der Zeit mächtig tiefe Leitspuren als persönliche Verhaltens-und Reaktionsmuster manifestiert. Alles hat irgendwie mit einer verfahrenen Spielsituation auf dem "Schachbrett des Lebens" zu tun: Es geht kaum voran, an allen Ecken und Kanten lauern Gefahren und Handicaps. Offensichtlich haben bestimmte Pläne nicht funktioniert und die weiteren Entscheidungen fallen immer schwerer. Und so sitzt man da im Gewirr der Lebensfurchen und wartet und wartet quälend endlos, bis nach irgendeiner Generalregel doch mal alles vorbei ist. Als Ergebnis wartet oft ein wenig reizvolles "Aussitzer-Resultat".

Was mag diesen Menschen dazu bewegt haben, mit seinem Paddelboot in dieser Gegend, vor dieser Kulisse für einen Schnappschuß zu posieren? Wer will schon bei Schmuddelwetter und offensichtlich recht kühlem Klima auf einem dunklen, tiefen Fluß eine Schlucht entlang fahren und das auch noch vermutlich mit nur einem Partner im kleinen Paddelboot und eigener Muskelkraft? Was treibt diesen Menschen nur an?
Man kann durchaus vermuten, dass er das freiwillig macht und sich seiner Sache ziemlich sicher ist. Offensichtlich verfügt er über die Fähigkeiten und Mittel, diesen Weg sicher zu bewältigen. Die Erfahrungen, die er dabei macht, werden den Fundus seines Lebens neu bereichern. Nur aus der Bewegung heraus können neue Eindrücke, neues Wissen, neue Ergebnisse erzielt werden.
Vermutlich wird er hier "sein Ding" machen und den Fluß mit der Zeit vielleicht sogar an weiteren Orten gleich mehrmals befahren - so, wie auch dieses Schachspiel immer wieder neu gespielt werden kann, selbst nach schwierigen Situationen und Niederlagen. Ist es mit unserem eigentlichen Leben nicht genau ebenso, egal, an welchen "Orten" - Familie, Beruf, Lebenspartner, Freunde, Krankheit, Unglück?

Interesse zu zeigen oder JA zu sagen mutiert in unserer Gesellschaft häufig zu einem "gefährlich`Ding", zumindest hört man davon häufig. Auch das gehört zu unseren "vermeintlichen" Alltagserfahrungen und Einflüssen. Die profaneren Fälle bilden dabei oft die Tatsache aus, dass man etwas kaufte, was dann doch nicht den erhofften Nutzen brachte und somit als "zu teuer" und "vergeblich" zu bewerten wäre. Unangenehmer wird es dann schon, wenn man "Mitglied" war, sich für die Sache einsetzte, auch noch geworben und gearbeitet hat, sich damit nach "draußen" getraut hat, "Flagge" zeigte.

Was mag dieser Mensch im nächsten Motiv gerade denken? Er rannte ein Stück weit mit seinem schmächtigen Fluggerät einen Hang hinunter, schaut jetzt intensiv nach oben, ob sich sein Schirm auch richtig geöffnet hat. Ob wohl alles okay ist? Seine Entscheidung steht und stand fest: "Fertig zum Abheben - Fertig zum Flug!" Die Vorbereitung, der Anlauf, der Entschluss für den Start sind geschehen. Die Wolken am Himmel können bedeuten, dass genug Wind, voller Auftrieb vorhanden sind. Die Sonne scheint auch da zu sein, um für gute Thermik über dem Tal zu sorgen. - Mit der Entscheidung, unser eigenes Leben nun selbst in die Hand zu nehmen, die natürlichen Ressourcen des Lebens selbständig zu nutzen, steht es nicht viel anders, als in diesem Bild gezeigt. Auch dieser Mensch wird erst lange zugeschaut und gefragt haben, sich intensiv vorbereitet haben, an Übungen und Unterricht teil genommen haben, bevor er zu dieser kühnen Tat schritt.
Offensichtlich fand er die Menschen, die diesen Sport schon vor ihm ausgeübt haben und ihm bereitwillig alles zeigten, ihm die entscheidende Anleitung gaben. "Geht doch eh`nicht - ist doch alles zu gefährlich - auf der Couch ist es eh`sicherer!" Was ist mit Ihren Träumen und Sehnsüchten? - Was ist mit den erhofften neuen Ausblicken und Fähigkeiten? Auf der Couch ist dies nur aus Zweiter Hand zu "erleben", per Joystick, Video oder TV. Die Gemeinde der "Second Life Spezialisten" kann nur darüber schwätzen. Etwas in die Hand nehmen, zu seinen Wünschen, Visionen und Träumen aktiv stehen, neue Ziele auch umzusetzen - das ist etwas ganz anderes!

Ein Traumbild vom Feinsten; ganz zentral und universell - ein Häuschen mitten in der südlichen See. Ist Ihnen dies auch schon mal passiert? Hier ist Vieles noch zusätzlich denkbar, zum Beispiel der Kühlschrank mit Champagner und Kaviar und rundherum viele Freunde oder die 12-Meter-Jacht mit Angelausrüstung, Wasserski und Taucher-Sets. Denken Sie dabei auch an den "nötigen Lottogewinn"? - oder sind Sie so vermessen, dies als zu erarbeitendes Lebensziel zu betrachten? Erzählen Sie sogar davon Ihren Freunden? Nun, das könnte schon der erste Schritt vom langen Weg zum Ziel sein, wenn es nicht nur bei den Ankündigungen bleibt! Am besten, man sieht und hört sich unter Gleichgesinnten um - und noch besser; man interessiert sich für die Lebenswege der Menschen, die das tatsächlich erreicht haben (natürlich nur unter regulären Bedingungen). Die heutige Zeit eröffnet Möglichkeiten, von denen die Menschen vor 20, 30 Jahren nur träumen konnten (wenn es ihre Vorstellungskraft zuließ). Alles hängt von Ihrem Willen und Ihrer Entscheidung ab, den ersten Schritt zu tun - und, mit Ihrem Selbstbewusstsein mutig die eingefrästen Spuren Ihres Lebens neu schreiben zu wollen.
"Geht nicht - gibt`s nicht! Finden Sie Ihren Weg!" Erinnern Sie sich an die Tugenden Ihrer Jugend - da war Vieles machbar!

Bruno Paaß



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