

Mehr Bildung - Mehr Mobilität - Mehr persönliche Anpassungs-fähigkeit/ Flexibilität - Mehr Eigenverantwortung - Mehr Risikobereitschaft sind künftig Trumpf As bei der Fortführung des persönlichen Berufsweges. Der lange Zeit priviligierte, qualifizierte, unternehmernahe Ange-stellte wird fast zum Auslaufmodell. Millionen noch gut bezahlter Arbeitsplätze werden mittel-fristig verloren gehen. Abendrot über Deutschlands Angestelltenkaste.

Die Mentalität des Einzelnen ist hier von entscheidender Bedeutung. Der Multi-Millionär, der schon mehrfach in den Abgrund geschaut hat, fast unglaubliche Risiken einging und es nach Jahren trotzdem geschafft hat, ist mit Sicherheit nicht so einfach multiplizierbar (wieviel Millionäre verträgt überhaupt eine Wirtschaft?). Er sitzt im Olymp des Kapitalismus und kann noch so viele gute Ratschläge geben, er wird der Millionenschar der abhängig beschäftigten Klein- und Kleinstverdiener keinen wirkungsvollen Rat geben können. Nun, was ist wirklich machbar? Den Wohnort verlagern, hin zur Arbeit? Sich dem Schicksal ergeben und in HartzIV abtauchen? oder täglich suchen, suchen? Das in der Sendung leibhaftig vorgeführte Paradebeispiel für Flexibilität und Transformation von "Cindy aus Marzahn" (Comedian Ilka Bessin) könnte als Metapher für einige Hundert weitere Menschen gelten, aber nicht für Millionen. Die Situation ist prekär! Ich befürchte, sehr viele Betroffene werden "die Kurve" nicht meistern.
Nun, Hof

Aus meiner Sicht des verkäuferisch orientierten, produktebezogenen Kaufmanns ist klar, dass zu meinen künftigen Leitlinien beim Vertriebsauf-und Ausbau nur Produkte und Dienstleistun-gen in die Wahl kommen, die entweder die Mitglieder der priviligierten abhängig Beschäftigten-schar in ihrer Leistungsfähigkeit an Körper und Geist unterstützen oder Unter-nehmer bei der Sicherung ihres Erfolges innovativ begleiten oder den Angehörigen der von der Abwicklung bedrohten Fachkräften per Weiterqualifikation neue Türen öffnen und/oder den Angehörigen des Blocks der Beschäftigten in unsicheren, atypischen Verhältnissen beim Geld sparen helfen. Dienstleistung ist Trumpf. Höchste Zeit, dass das in unserer Industriegesell-schaft, in unserem immer noch "preussisch" verwalteten Bürokratenstaat, umfänglich begriffen wird! Das ist sehr sehr viel Arbeit, die ich allein nicht mal zu einem Promille leisten werden kann. Trotzdem, ich bin auf dem Weg und ich bin sicher, das künftig viele Menschen mit mir diesen Weg gehen werden. Was prekär war und neuerdings "atypisch" ist, dazu habe ich die Erfahrung, den Überblick und mein Netzwerk, mein Team. Auch ich war mal Angestellter in sehr guter Position (Geschäftsführer/Prokurist), aber irgendwie, aus dem Bauch heraus, hatte ich der Sache nie ganz getraut.
Bruno Paaß
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